Entwicklungen und Studien für OSB IV
18. April 2024
Zum Abschluss unserer kleinen Serie über neuere Forschungsergebnisse zum OSB wollen wir heute zwei Studien erwähnen, die sich mit der Biegsamkeit und der Umweltverträglichkeit von OSB-Platten beschäftigt haben.
Die Festigkeit und Flexibilität dieser Platten spielen eine große Rolle für ihre Einsatzmöglichkeiten. Kein Wunder, dass man versucht, die Leistungsfähigkeit ständig zu verbessern. Für manche Zwecke ist es vorteilhafter, wenn die Platten möglichst steif sind, in anderen Fällen ist mehr Biegsamkeit erwünscht. Eine Studie von Soriano et al. (2021) erforschte eine neue Methode, um die Steifigkeitswerte für jede Schicht von Oriented Strand Board (OSB) zu bestimmen. Jede Schicht kann sich (abhängig von vielen Faktoren) in ihrer Steifigkeit unterscheiden. Tatsächlich gelang es den Forschern, mit einer Kombination aus Biegeversuchen ganzer Platten und bestimmten mathematischen Modellen die Eigenschaften der einzelnen Schichten annähernd richtig zu bestimmen. Ein wichtiger Schritt zur idealen Kombination der Schichten je nach Einsatzzweck.
Schon aus dem Jahr 2017 stammt eine Studie von Widhalm et al. Sie beschäftigte sich damit, wie man die Menge bestimmter Chemikalien verringern kann, die von OSB-Platten in die Luft abgegeben werden.
Terpene tragen zu einem unerwünschten Geruch dieser Holzprodukte bei und beeinflussen bei einem massiven Einsatz auch die Luftqualität in der näheren Umgebung. Die Forscher fanden heraus, dass bestimmte Bakterien (Pseudomonas putida und Pseudomonas fluorescens) diese Terpene „essen“ und somit ihre Freisetzung in die Luft reduzieren. Die Ergebnisse waren vielversprechend: Nach nur zwei Tagen Behandlung mit den Bakterien wurden die Terpene in den Holzspänen deutlich reduziert – um 40 bis 70%, jeweils abhängig von der Terpenart. OSB-Platten, die aus diesen vorbehandelten Spänen hergestellt werden, geben also weniger Terpene in die Luft ab. Das im Vergleich sehr günstige Verfahren eignet sich auch zum industriellen Einsatz, wenn die Zeitdauer für den erfolgreichen Einsatz der Bakterien noch weiter verkürzt werden kann.