Netze zur Ladungssicherung dienen als Abdeckschutz und zum Niederzurren der Ladung. Sie werden über die Ränder und Ecken der Ladung gespannt und in Zurrpunkten am Boden oder an den Seitenwänden der Transportmittel befestigt. Damit leisten sie einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit im Transportwesen generell. Diese Netze bestehen meist aus flexiblen oder starren Polypropylen-Kunstfaser-Bändern mit hoher Reißfestigkeit.
Die Sicherung durch Ladungssicherungsnetze
Ein zentrales Element des Transports ist die Sicherung der Ladung. Diese erfolgt durch die Anwendung von zwei Prinzipien oder häufiger noch durch ihre Kombination (mehr darüber erfahren Sie hier). Netze für Ladungssicherung stellen einen besonders leistungsfähigen Bestandteil der Ladungssicherung für Anhänger, LKW oder Container dar, in dem sie beide Prinzipien der Sicherung verbinden. Je nach Art des Netzes verstärkt ein solches Netz zum einen die Reibungskraft der Ladung auf der Ladefläche, zum anderen kann es die Form bzw. Position der Güter auf der Ladefläche fixieren. Das gilt insbesondere für mehrere Kisten, Pakete oder Paletten, die aneinander oder aufeinander platziert werden. Ladungssicherungsnetze bestehen entweder aus kräftigen Textilien oder aus robusten Fasern aus Kunststoff, die jeweils in einem Gittermuster angeordnet sind. Ihre Ränder sind meist verstärkt und mit Haken oder Ösen zum Befestigen an Zurrpunkten versehen. Diese Netze bieten eine flexible und zuverlässige Methode zur Stabilisierung und Fixierung der Ladung, die auch aufgrund der Zeitersparnis gern zur Sicherung eingesetzt werden.
Die Qualität der Materialien und die Verarbeitung entscheiden über die Zuverlässigkeit. GS-gepüfte oder Dekra-zertifizierte Netze geben als Zubehör eine gewisse Gewährleistung, dass die Netze für ihren jeweiligen Zweck allen Ansprüchen gerecht werden. Ein Ladungssicherungsnetz kann wie gesagt sowohl aus starren Textilbändern oder aus dehnbaren bzw. elastischen Bändern bestehen. Starre Netze erhöhen die Kraftschlüssigkeit, dehnbare Sicherheitsnetze sind anpassungsfähiger für eine Formschlüssigkeit. Diese muss allerdings beim Transport oft durch Sperrstangen oder ähnlich stabiles Zubehör unterstützt werden. In der Form feinmaschiger Abdecknetze werden diese Netze straff über die Ladeflächen von Anhängern oder Pritschen gespannt und verhindern, dass eine lose Ladung herabfällt.
Arten der Ladungssicherungsnetze
Man kann zwischen den folgenden Arten der Ladungssicherungsnetze unterscheiden, die auf dem Markt als Zubehör unter ganz verschiedenen Bezeichnungen angeboten werden.
- Flächendeckende oder Abdecknetze
Abdecknetze bedecken als wichtiges Zubehör die gesamte Fläche der Ladung und sind nützlich für sperrige oder unregelmäßig geformte Güter. Solche Abdecknetze verteilen die Haltekraft gleichmäßig über die gesamte Ladefläche und verhindern, dass einzelne Teile der Ladung verrutschen oder herausfallen. Sie werden oft mit Haken an den Seitenwänden befestigt. Solche Sicherungsnetze zum Beispiel sind beim Transport von losem Stückgut auf dem Anhänger und Container gesetzlich verpflichtend. - Seiten- oder Trennnetze
Vertikale Seitennetze werden an den Seiten der Ladefläche angebracht, um die Ladung seitlich zu sichern. Sie sind besonders effektiv bei hohen oder schmalen Ladungen, die zur Seite hin kippen können, wie z.B. beim Getränketransport. Diese Netze verhindern das seitliche Verschieben oder Kippen und bieten zusätzlichen Halt. Vertikale Trennnetze sollen Teile der Ladung voneinander trennen und partiell sichern. - Spannnetze
Diese Sicherungsnetze werden über die Ladungen gespannt und mit Spanngurten oder Haken fixiert. Sie bieten eine hohe Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Spannnetze sind damit ideal für ungleichmäßige oder unförmige Ladungen. Indem nur ein Abschnitt des Netzes verwendet wird, lässt sich damit auch eine Ladung fixieren, die nur einen Teil der Ladefläche belegt. Auf dem Dach von PKWs findet sich diese Art von Netzen als Gepäcknetze. - Ladungsspezifische Netze
Es gibt viele Formen der Ladungssicherungsnetze, die für ganz bestimmte Arten von Ladungen entwickelt wurden. Dazu gehören zum Beispiel feinmaschige Netze für die Sicherung von Schüttgut wie Kies oder Sand, die verhindern, dass das Material während des Transports aus dem Anhänger herausfällt. Andere Spezialnetze werden für die Sicherung von Leichtbau-Ladungen oder empfindlichen Gütern konstruiert. Besonders für Busse und Kleintransporter werden auch ausziehbare Sicherungsnetze mit Rückholautomatik angeboten, die den Zeitaufwand nochmal verkürzen. - Hochfeste Netze
Ein hochfestes Ladungssicherungsnetz ist aus besonders robusten bis hin zu feuerfesten Materialien gefertigt und bietet eine erhöhte Reiß- und Schnittfestigkeit. Sie werden für schwere oder besonders wertvolle Ladungen verwendet, die einen höheren Sicherheitsstandard erfordern. Hochfeste Netze sind widerstandsfähig gegen mechanische Belastungen und Witterungseinflüsse und werden sowohl gegen Vandalismus als auch gegen Diebstahl eingesetzt.
Die richtige Verwendung der Netze: Ladungssicherung nach Vorschrift
Es gibt nicht nur eine ganze Reihe von Vorschriften, Normen und Gesetzen für die Ladungssicherung, sondern auch verpflichtende Kurse, die von LKW-Fahrern und anderen Verantwortlichen abgelegt werden müssen. Diese werden in Abschnitte wie “Ladungssicherung Netz” oder “Ladungssicherung Zurrgurte” eingeteilt. Hier haben wir einige generelle Hinweise für die Verwendung der Ladungssicherungsnetze aufgeführt.
- Auswahl des richtigen Netzes
Wählen Sie das passende Ladungssicherungsnetz entsprechend der Art und dem Gewicht der zu sichernden Ladung. Achten Sie darauf, dass das Netz die erforderliche Reißfestigkeit, Stabilität und die Befestigungsmöglichkeiten aufweist, um das Transportgut stabil zu sichern. - Überprüfung des Netzes
Vor jedem Einsatz sollte das Ladungssicherungsnetz auf Schäden, Verschleiß oder Materialermüdung überprüft werden. Risse, lose Fasern oder abgenutzte Stellen können die Sicherheit gefährden. Defekte Netze haben ihre Ablegereife erreicht und müssen sofort ausgetauscht werden. - Platzierung des Netzes
Das Netz sollte möglichst gleichmäßig über das Transportgut im Container, LKW oder Anhänger gespannt werden, um eine optimale Sicherung zu gewährleisten. Bei flächendeckenden Netzen sollten alle Teile des Transportguts auf dem Anhänger oder der Pritsche abgedeckt sein. Seitennetze müssen fest und straff an den Seiten fixiert werden, um das Verrutschen oder Kippen zu verhindern. - Befestigung des Netzes
Verwenden Sie geeignete Befestigungsmittel und Zubehör wie Spanngurte, Haken oder Schnallen, um das Netz sicher an der Ladefläche zu fixieren. Achten Sie darauf, dass die Zurrpunkte stabil und ausreichend groß sind, um die entstehenden Dreh- und Fliehkräfte aufzunehmen. Ziehen Sie die Befestigungen gleichmäßig und fest an, um ein Verrutschen des Netzes zu vermeiden. - Überprüfung der Spannung und regelmäßige Kontrollen
Stellen Sie sicher, dass das Ladungssicherungsnetz straff gespannt ist und eng an der Ladung anliegt. Überprüfen Sie die Spannung regelmäßig, insbesondere nach längeren Fahrten oder bei häufigem Be- und Entladen. Das gilt insbesondere nach abrupten Bremsmanövern oder starken Kurvenfahrten. Kontrollieren Sie, ob das Netz noch fest sitzt und keine Befestigungspunkte gelöst sind.
Regeln und Vorschriften für die Eigenschaften und den Einsatz von Ladungssicherungsnetzen
Nach DIN EN 1263-1 sind Ladungssicherungsnetze als Sicherheitsnetze klassifiziert, die ihre definierten mechanischen Eigenschaften bei Temperaturen zwischen -10 °C und +40 °C beibehalten müssen. Die VDI-Norm 2700 beschreibt detailliert die Unterschiede und Verwendungen von Ladungssicherungs-, Abdeck- und Trennnetzen, einschließlich Anforderungen, Prüfung, Kontrolle, Reparatur und Instandsetzung. In Europa ist die Sicherung von Transportgut in offenen Anhängern oder Containern mit Ladungssicherungsnetzen durch verschiedene Normen vorgeschrieben. In Deutschland gelten folgende Vorschriften, die zum Teil aus den Europäischen Normen abgeleitet wurden.
- Straßenverkehrsordnung (StVO) § 22a in Deutschland
- Länderspezifische Gesetze zum Frachttransport
- VDI-Norm 2700 „Hilfsmittel für die Ladungssicherung“
- Berufsgenossenschaftliche Regeln
Gemäß § 22 der deutschen StVO muss Ladung mit geeignetem Zubehör so gesichert werden, dass sie während des Transports nicht verrutschen, verrollen oder herabfallen kann, auch bei Vollbremsungen oder plötzlichen Lenkbewegungen. Verstöße können Geldbußen, Punkte im Flensburger Register und bei Schäden sogar hohe Geld- oder Haftstrafen nach sich ziehen. Die Normen DIN EN 1263-1 und VDI 2700 spezifizieren die Eigenschaften, Anforderungen und Arten der Nutzung von Sicherheitsnetzen.
FAQ Ladungssicherung mit Ladungssicherungsnetz
Warum ist die Verwendung von Ladungssicherungsnetzen wichtig?
Die Verwendung von Ladungssicherungsnetzen ist ein wesentliches Element der Sicherung, um die Sicherheit während des Transports zu gewährleisten. Bei richtiger Anwendung können sie verhindern, dass die Ladungen verrutschen, herabfallen oder beschädigt werden.
Welche gesetzlichen Vorschriften gelten für die Ladungssicherung mit Netzen in Deutschland?
In Deutschland regelt § 22 der Straßenverkehrsordnung (StVO) die Ladungssicherung. Zusätzlich müssen Ladungssicherungsnetze als Zubehör den Anforderungen der DIN EN 1263-1 und der VDI-Norm 2700 entsprechen, um sicherzustellen, dass sie die notwendigen Sicherheitsstandards erfüllen. Diese VDI-Norm behandelt auch den Einsatz der Sicherheitsnetze.
Wie überprüft man ein Ladungssicherungsnetz auf seine Tauglichkeit?
Vor jedem Einsatz sollte das Ladungssicherungsnetz auf Risse, lose Fasern und allgemeine Abnutzung überprüft werden. Es muss sichergestellt sein, dass das jeweilige Netz keine Schäden aufweist, die die Wirksamkeit beeinträchtigen könnten. Außerdem sollte die Spannkraft des Netzes kontrolliert und gegebenenfalls nachjustiert werden.
Welche Arten Ladungssicherungsnetze gibt es und wann werden sie verwendet?
Es gibt verschiedene Arten von Ladungssicherungsnetzen. Dazu zählen flächendeckende Netze, Seitennetze und Spannnetze. Flächendeckende Netze werden vor allem auf Anhängern oder Pritschen verwendet und sind als feinmaschige Netze auch für Schüttgut geeignet. Seitennetze sichern z.B. gestapeltes Transportgut wie Getränkekisten seitlich vertikal. Spannnetze bieten Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Ladungsformen. Die Wahl des Netzes hängt von der Art und Form der Ladung ab.