Ladungsträger Logistik
15. Februar 2022
Obwohl nach DIN-30781 ein Ladungsträger als ein tragendes Mittel bezeichnet wird, das verschiedene Transportgüter zu einer Einheit zusammenfasst, wird der Begriff in der gängigen Praxis viel weiter gefasst. Am gebräuchlichsten als Ladungsträger kann sicherlich die Palette gelten, die ihrerseits z.B. als Europalette genormt ist. Jedoch werden in vielen Bereichen der Logistik auch die für den Transport der gesamten Ladung benutzten Fahrzeuge als Ladungsträger bezeichnet, darunter LKW, Frachter oder Güterwaggons. Abgrenzen vom Ladungsträger im Allgemeinen lässt sich der Kleinladungsträger, der in einer seiner Formen auch unter dem Namen Eurokiste bekannt ist. Der Großladungsträger ist dagegen oft eine Art Box, z.B. aus Kunststoff oder Stahl, die auch zum Zusammenklappen angeboten wird.
Zu den bekanntesten Ladungsträgern gehören neben den verschiedenen Arten der Paletten aus Stahl, Kunststoff oder Holz die Palettenrahmen, die zur Sicherung auf die Palette aufgesetzt werden. Dazu kommen die Gitterboxen, die als EPAL-Gitterbox und DB-Europool-Gitterbox an das Tauschsystem des Palettenpools angeschlossen sind. Von den Abmessungen in Breite x Länge entsprechen sie den Paletten, können aber das Transportgut auch in die Höhe sichern. Die gleichen Abmessungen wie die Gitterboxen erreichen die o.a. Stahlbehälter oder Kunststoffbehälter, die schon als Großladungsträger gelten.
Daneben existieren die unterschiedlichsten Ladungsträger-Systeme, die als Stahlgestelle für die Lagerung und den Versand eingesetzt werden. Als ein weiteres Beispiel für einen Ladungsträger können die wiederverwendbaren FASTFIX-Transportkisten aus OSB genannt werden, die flach zerlegt auf einer Palette geliefert werden und sich dann ohne Werkzeugeinsatz zu stabilen Kisten zusammensetzen lassen.
Zwar sind die Paletten als Ladungsträger von ihrer reinen Zahl her das am meisten eingesetzte Transporthilfsmittel. Für den internationalen Seetransport hingegen führt kein Weg am Container als Ladungsträger vorbei. Erst vor rund 60 Jahren erfunden, beherrscht der Container in seinen vielen verschiedenen Erscheinungsformen die Weltmeere. Längst werden die entsprechenden Schiffe und anliefernden LKW bzw. Sattelzüge so konstruiert, dass sie möglichst viele Container sicher befördern können. Aufgrund der hohen Liegekosten für Containerschiffe richtet sich die Konstruktion auf ein möglichst schnelles Be- und Entladen aus. Schon für die meist verwendeten Standard-Container mit 20 oder 40 Fuß Länge gibt es eine Vielzahl an Varianten, die sich z.B. durch das Material, das Gewicht oder die Position der Türen unterscheiden. Daneben kommen Spezialformen zum Einsatz, die als Hardtop-, Open-Top-Container, Flat- oder High-Cube Container eingesetzt werden. Dazu kommt eine Vielzahl von Containertypen, die in ihrer Bauweise durch die Art der Ladung definiert werden wie Kühlcontainer, Tankcontainer oder Ventilierte Container.