Systemlösungen für die Ladungssicherung

Systemlösungen bei der Ladungssicherung sind integrierte Konzepte, Technologien oder Konstruktionen, die die sichere Befestigung und den Transport von Gütern in Fahrzeugen oder Containern gewährleisten. Sie sollen durch eine einfache Handhabung den zeitlichen und personellen Aufwand bei der Ladungssicherung verringern. Dazu werden Module und Komponenten eingesetzt, die entweder fest im Fahrzeug oder Container montiert werden oder als standardisiertes Zubehör variabel einsetzbar sind. In diesem Beitrag werden Ansätze, Bedingungen und Bestandteile der Systemlösungen auf dem Markt geschildert.

Komponenten der Ladungssicherung im LKW oder Container

Die Ladungssicherung ist ein grundlegender Bestandteil des Transportwesens. Ihre Bedeutung für die Sicherheit der beteiligten Personen, der Ladung und generell für den Verkehr auf Straße, Schiene oder Wasser ist unbestreitbar groß. Daher existiert eine Vielzahl von Normen und Vorschriften, die das Vorgehen und das Zubehör für die Ladungssicherung regulieren. Der zeitliche und personelle Aufwand stellt allerdings eine zunehmende finanzielle Belastung dar. Moderne Systemlösungen für die Ladungssicherung sollen einerseits die Sicherheit erhöhen und andererseits den Aufwand an Arbeitszeit und Zubehör verringern. Doch ganz gleich, wie ausgeklügelt das System entwickelt wurde: Die Ladungssicherung beruht auf den zwei wesentlichen Prinzipien von Kraftschlüssigkeit und Formschlüssigkeit. Wenn man sie miteinander kombiniert, wird die höchste Sicherheit erreicht. Dazu bedient man sich u.a. der Rungen, Trennwände, Sperrstangen, Staupolster und Ladungssicherungsnetze, um die Formschlüssigkeit des gegenseitigen Halts der Ladung herzustellen oder zu unterstützen. Die Kraftschlüssigkeit wird durch Erhöhung des Reibungswiderstands auf der Ladefläche erzielt, was u.a. durch das Lashing durch Zurrgurte und Spanngurte, Antirutschmatten, Ladungssicherungsschienen und Sicherungsplanen erreicht werden kann. Daneben gibt es viel weiteres Zubehör wie Blockierkeile, Schutzecken, Kantenschützer, die die Ladung schützen und sichern sollen. Systemlösungen bieten eine standardisierte Kombination der verschiedenen Komponenten oder aber automatisierte Formen der Verwendung.

Ansprüche an Ladungssicherungssysteme

Systemlösungen haben nur dann einen Sinn, wenn sie dem Transportunternehmer messbare Vorteile bringen, die ihre Anschaffungskosten mehr als nur ausgleichen. Daneben müssen sie bei ihrer Verwendung allen gesetzlichen Vorschriften entsprechen und tatsächlich ein hohes Maß an Sicherheit garantieren. Grundsätzlich ist zu unterscheiden zwischen fest montierten Systemlösungen, die z.B. einen eigenen Fuhrpark voraussetzen, der den Einbau möglich und lohnend macht. Solche Lösungen eignen sich aber nicht, wenn die Transportbehälter oder die Transportmittel wechseln, also vor allem bei Containern. Flexible Systemlösungen bestehen aus Komponenten, die schnell ein- und auszubauen sind oder sogar aus nachhaltigen Einwegmaterialien bestehen, die der Empfänger entsorgen oder ggf. wiederverwenden kann. Eine solche Systemlösung bietet z.B. das Unternehmen FAIRFIX mit dem sogenannten CORFEX®-Containerstausystem (s.u.)

Ansprüche an die Konstruktion:

  • Die Systemlösung sollte die Zeit für die Ladungssicherung verkürzen, ohne die Sicherheit zu beeinträchtigen.
  • Die Komponenten sollten so gestaltet sein, dass sie wenig Platz einnehmen, wenn sie nicht in Gebrauch sind.
  • Die Lösung sollte für verschiedene Arten von Ladung auch in unterschiedlichen Packungsgrößen geeignet sein und den verfügbaren Platz möglichst optimal ausnutzen, um z.B. das kostenintensive Less-Than-Container-Load (LCL) Problem in Containern zu lösen.
  • Die eingesetzten Materialien sollten speziell für den Containertransport die Bedingungen des internationalen Handels für Unbedenklichkeit eingeführter Stoffe erfüllen.

Ansprüche an die Bedienung:

  • Die Komponenten sollten leicht zu installieren, zu konfigurieren und zu bedienen sein, um die Effizienz und Sicherheit der Lade- und Entladevorgänge zu erhöhen. Ein ergonomisch gestalteter Umgang reduziert die körperliche Belastung des Personals.
  • Die einzelnen Komponenten oder Module sollten bei jedem Transport einfach kombiniert und ggf. ausgetauscht werden können, um den verschiedenen Transportgütern und Transportanforderungen gerecht zu werden. Je weniger Komponenten benötigt werden, desto besser.

Ansprüche an die Wirtschaftlichkeit:

  • Eine Kosteneffizienz lässt sich entweder mit langlebigen und robusten Komponenten erzielen oder aber durch günstige Anschaffungskosten z.B. für den Einmalgebrauch.
  • Die Komponenten müssen wartungsfreundlich sein, um den Aufwand für Pflege und Reparaturen gering zu halten.
  • Die Verwendung nachhaltig erzeugter Materialien erhöht die Akzeptanz bei Anwendern und Kunden.
Ansprüche an die Wirtschaftlichkeit

Systemlösungen in der Ladungssicherung für den Transport in LKW und Transporter

Die Systemlösungen für LKW und Transporter, die auf dem Markt angeboten werden, bestehen meist aus einer Kombination der bekannten Komponenten, die jedoch auf zusätzliche Einbauten setzen. Dazu gehören oft Auskleidungen von Fahrzeugboden und Innenraum des Fahrzeugs. Diese bieten dann integrierte Module, die teilweise sowohl als Zurrpunkte wie auch für die Arretierung von Spannstangen oder Trennwänden eingesetzt werden können. Alternativ kommen Airline-Schienen- oder Lochsysteme in Betracht, die ähnlich sinnvolle Mechanismen erlauben. Dabei wird oft an die unterschiedliche Beladungssituation während einer Fahrt gedacht. Die horizontal verlaufenden Zurrschienen sind mit dutzenden Zurrpunkten bzw. Arretierungsmöglichkeiten versehen, in die Zurrgurte, Spanngurte, Sperrstangen oder sogar Trennwände eingesetzt werden. Ähnlich funktionieren die Lochschienen, in die Trennbalken oder Wände eingeschoben werden können. Damit kann eine Ladung rückwärtig gesichert werden. Diese Lösungen erlauben eine individuelle Anpassung der Abmessungen der Komponenten schon ab Werk. Eine weitere Möglichkeit besteht in der einfachen Anbringung von Ladebalken und Gittern an vertikal verlaufenden Zurrschienen. Diese ermöglichen den Einzug einer zweiten Etage, auf der z.B. Paletten transportiert und gesichert werden können. Als Material für solche Systemlösungen wird meist Aluminium als leicht, stabil und witterungsbeständig verwendet.

Daneben werden auf dem Markt eine ganze Reihe von Zurrgurt-Systemen und Staupolster-Systemen, die z.B. mit integrierter Ratsche oder Pumpe einen schnellen Einsatz und schnellen Abbau dieser Hilfsmittel ermöglichen sollen. Für moderne Transporter werden ein- und ausfahrbare Ladungssicherungsnetze konstruiert, die ihrerseits auf Schienen installiert sind, die die Sicherung der Ladung in unterschiedlicher Höhe ermöglichen. In großen und international arbeitenden Transportunternehmen setzt man mittlerweile auch auf elektronische Anlagen zur Ladungssicherung, die allerdings mehr der Überwachung und Kontrolle dienen, als der Sicherung selbst. RFID-Transponder und Sensoren nutzen die Telematiksysteme, um Änderungen in der Position der Ladung zu melden und aufzuzeichnen. Die Kosteneffizienz solcher elektronischen Produkte entsteht jedoch erst bei einer zentralen bzw. automatisierten Überwachung und einer Vielzahl von teilnehmenden Fahrzeugen.

FAIRFIX Ladung LKW 03

Systemlösungen in der Ladungssicherung für Container

Zu den Systemlösungen für den Containertransport auf der Schiene oder der Straße gehören vor allem Systeme zum schnellen Auf- und Entladen oder gleich zum Wechseln der Container durch Wechselsysteme, für die sogenannte Wechselbrücken entwickelt wurden. Wenn es jedoch um die Ladungssicherung im Innern des Containers geht, muss ein mögliches System an die Vorrichtungen angepasst werden, die sich im Container selbst befinden. Die Ansprüche an diese Systeme sind um einiges höher als in anderen Transportmitteln, denn auf hoher See kommt es zu Flieh- und Drehkräften in praktisch jeder Richtung. Die Seecontainer enthalten fest verbaute Zurrstege an den Eckpfeilern sowie an den Trägern entlang des Bodens und der Decke. Dazu kommen Zurrpunkte oder -ringe im Boden, an denen die entsprechenden Gurte befestigt werden können. Eine weitere Eigenart der Container ist ihre Sickenbauweise, die sich ebenfalls zum Sichern der Ladung verwenden lässt. Eine Systemlösung wie von FAIRFIX (s.u.) bietet dabeivariable Möglichkeiten, um den verfügbaren Stauraum besser zu nutzen, in dem z.B. eine zweite Ebene eingezogen werden kann. Die Waren im Container werden mit Bändern aus Stahl, Kunststoff oder Textil umreift, mit Zurrgurten verzurrt und vor allem auch mit Stausäcken oder Staukissen gesichert. Dazu werden systematisch ähnliche Hilfsmittel eingesetzt wie sie auch bei der Ladungssicherung in LKW verwendet werden, also z.B. Pumpen oder Ratschen. Oft bestehen die mitreisenden Bestandteile dieser Systeme aus Einwegmaterialien, da ein Rücktransport aus dem Zielland organisatorisch viel zu aufwendig und teuer wäre.

Beispiel für eine Systemlösung zur Ladungssicherung in Containern

Das CORFEX® Containerstausystem von FAIRFIX erfüllt viele der o.a. Ansprüche an Systemlösungen. Es verfügt über die Effizienz und Zuverlässigkeit traditioneller Methoden,  nutzt aber den verfügbaren Raum im Container optimal.  Es ist für alle LKW- und Seefracht-Container mit Trapezblechwänden in Sickenbauweise geeignet. Die leichtgewichtigen Elemente können platzsparend gelagert und vor Ort schnell zusammengesetzt werden. Die Flexibilität des Systems macht es wirtschaftlich, da es den Platz im Container maximiert und Transportschäden minimiert.

  • Das System kommt mit nur zwei Komponenten aus. Es besteht aus patentierten Stützen und Querriegeln für die Sicken, die eine werkzeuglose Montage und Demontage ermöglichen und außerdem eine ergonomische und geräuscharme Vorgehensweise ermöglichen. Die Komponenten sind selbstsichernd, der Einbau erfolgt spannungslos und ermöglicht eine gleichmäßige Druckverteilung.
  • Das System ermöglicht die optimale Nutzung des Laderaums. Der Raum oberhalb nicht stapelbarer (oder stapelfähiger) Transportgüter kann durch den Einbau einer zweiten Ebene mit den gleichen Komponenten zusätzlich genutzt werden. Es sind also sowohl horizontale als auch vertikale Abtrennungen möglich.
  • Mit den Komponenten des Systems wird die Formschlüssigkeit wirksam unterstützt, sodass die Verwendung kraftschlüssig wirkender Elemente verringert werden kann.

Die Materialien der Elemente sind auf ihre Belastungswerte hin zertifiziert. Die Stützen bestehen aus OSB/3, während die Querriegel entweder aus Vollholz nach IPPC-Standard ISPM Nr. 15 oder aus Non-Wood/LVL-Furnierschichtholz gefertigt sind. Dies ermöglicht die problemlose Einfuhr in viele Länder. Im Zielland können die Bestandteile entsorgt oder wiederverwendet werden, was für eine hohe Akzeptanz beim Empfänger sorgt.